WDR 3 Meisterstücke

Westdeutscher Rundfunk

Eine unterhaltsame Reise durch das faszinierende Universum der klassischen Musik - für Liebhaber:innen und Neueinsteiger:innen. Michael Lohse und sein Team erzählen die Geschichten hinter den Meisterwerken: Pointen, Fakten, Hintergründe.

Alle Folgen

Felix Mendelssohn: Lieder ohne Worte - Poesie für Pianisten

Das Konzept ist genial und etwas für alle, die auf Gesang verzichten können: Mendelssohn schreibt Klavierstücke, so eingängig wie Arien – nur ohne den nervigen Gesang … Von Christoph Vratz.

Felix Mendelssohn: Lieder ohne Worte - Poesie für Pianisten

Felix Mendelssohn: Lieder ohne Worte - Poesie für Pianisten

(c) WDR 2025 Von Christoph Vratz.

Felix Mendelssohn: Lieder ohne Worte - Poesie für Pianisten

Louise Farrenc: Klarinettentrio op. 44 - Kraft und Eleganz

Ein Buchstabe macht den Unterschied: Wahrscheinlich wäre die Karriere der französischen Komponistin Louise Farrenc als Louis Farrenc steiler verlaufen. Doch als Frau kämpft Louise Farrenc gegen Windmühlen ... Von Michael Lohse.

Louise Farrenc: Klarinettentrio op. 44 - Kraft und Eleganz

Arvo Pärt: Tabula rasa - radikaler Neuanfang

„So wenige Noten“, staunt der Geiger Gidon Kremer bei der Uraufführung von „Tabula rasa“. Arvo Pärt hat vor allem eines komponiert: Stille. Im Saal herrscht eine seltene Ruhe – kein Husten, kein Atmen ist zu hören ... Von Christoph Vratz.

Arvo Pärt: Tabula rasa - radikaler Neuanfang

Darius Milhaud: Le boeuf sur le toit - Avantgarde mit Sambaflair

„Der Ochse auf dem Dach“ katapultiert Darius Milhaud ins Rampenlicht: Ein Pariser Nachtclub übernimmt den Titel und macht Milhaud zum Ehrenmitglied. Doch während das Publikum feiert, stempelt die Kritik den Komponisten zum Jahrmarktsmusiker ab … Von Michael Lohse.

Darius Milhaud: Le boeuf sur le toit - Avantgarde mit Sambaflair

Bach: Das Wohltemperierte Klavier - Trip durch die Tonarten

Warum eigentlich „wohltemperiert“? Müssen die Tasten eine bestimmte Temperatur haben – oder muss gar der Klavierhocker beheizt werden? Von Michael Lohse.

Bach: Das Wohltemperierte Klavier - Trip durch die Tonarten

Donizetti: Lucia di Lammermoor - Schottische Familienfehde

Auf ihre große Liebe verzichten – das verlangt die Familie. Aus politischem Kalkül soll Lucia einen Fremden heiraten. In Donizettis Oper endet das in einer blutigen Katastrophe in der Hochzeitsnacht ... Von Michael Lohse.

Donizetti: Lucia di Lammermoor - Schottische Familienfehde

Dimitri Schostakowitsch: 5. Sinfonie - erzwungener Jubel?

Die Partei hat ihre Ohren überall: Schostakowitsch steht unter parteipolitischer Beobachtung. Stalin gefällt seine „chaotische“ Musik nicht. Also verpackt der Komponist seinen Widerstand in „ordentlichere“ Töne ... Von Christoph Vratz.

Dimitri Schostakowitsch: 5. Sinfonie - erzwungener Jubel?

Poulenc: Klarinettensonate - musikalisches Antidepressivum

Mehr Star-Besetzung geht kaum: Jazzlegende Benny Goodman und der Shootingstar des Broadway und Konzertpodiums Leonard Bernstein spielen 1963 die Uraufführung von Francis Poulencs Klarinettensonate. Der Komponist erlebt diese Premiere allerdings nicht mehr ... Von Christoph Vratz.

Poulenc: Klarinettensonate - musikalisches Antidepressivum

Janáček: Kreutzersonate - tödliche Eifersucht

Kammermusik kann tödlich enden: In einer Tolstoi-Geschichte kommen sich ein Geiger und eine Pianistin zu nahe – mit fatalen Folgen. Leoš Janáček macht daraus ein verstörendes Streichquartett. Von Michael Lohse.

Janáček: Kreutzersonate - tödliche Eifersucht

Richard Wagner: Rheingold - Woge, du Welle!

Kein „Star Wars“ und kein „Der Herr Ringe“ ohne Richard Wagner. Komponisten wie John Williams oder Howard Shore haben viel von ihm gelernt – etwa, wie man eine epische, mehrteilige Geschichte musikalisch zusammenhält ... Von Christoph Vratz.

Richard Wagner: Rheingold - Woge, du Welle!

Joaqín Rodrigo: Concierto de Aranjuez - Gärten der Gefühle

Diese Flitterwochen waren gut! Joaquín Rodrigo macht aus seinen Erinnerungen ein Konzert für Orchester und Gitarre. Logisch – denn er hat die Flitterwochen ja auch in einer spanischen Stadt verbracht! Von Michael Lohse.

Joaqín Rodrigo: Concierto de Aranjuez - Gärten der Gefühle

Edvard Grieg: Lyrische Stücke - intime Lebensgeschichte

Erfolg kann lästig sein: Die „Lyrischen Stücke“ von Edvard Grieg verkaufen sich so gut, dass dessen Verleger immer wieder Nachschub bestellt – über fast vierzig Jahre ... Von Michael Lohse.

Edvard Grieg: Lyrische Stücke - intime Lebensgeschichte

Giuseppe Verdi: Rigoletto - Fluch und Rache

Skandalös: Im Italien der 1850er Jahre sitzt die Aristokratie in den Logen und Verdi stellt die gesellschaftlich Geächteten auf die Bühne: Singend prangert ein Buckliger den Machtmissbrauch des Adels an ... Von Christoph Vratz.

Giuseppe Verdi: Rigoletto - Fluch und Rache

Schubert: Der Tod und das Mädchen - Schmerz, der tiefer bohrt

1824 ist kein gutes Jahr für Schubert: Zoff unter Freunden, ein Opern-Flop und eine schwere Infektion. Er ist näher am Tod als am Leben – auch musikalisch. Er komponiert das Streichquartett in d-Moll – auch bekannt unter dem Titel: "Der Tod und das Mädchen" ... Von Ben Süverkrüp.

Schubert: Der Tod und das Mädchen - Schmerz, der tiefer bohrt

Erik Satie: Parade - Gipfeltreffen der Avantgarde

Ein Theaterskandal, ein Gerichtsprozess und jede Menge Feinde. Hätte Erik Satie gewusst, worauf er sich mit der Ballettmusik "Parade" einlässt, hätte er die Finger davon gelassen. Von Michael Lohse.

Erik Satie: Parade - Gipfeltreffen der Avantgarde

Johannes Brahms: Violinkonzert - Warum Oboisten Brahms lieben

Johannes Brahms lässt sich Zeit mit seinem Violinkonzert. Vielleicht, weil er sich mit der Geige als Soloinstrument nur bedingt auskennt. 1878 macht er sich endlich an die Arbeit – und das Ergebnis gefällt nicht jedem Geiger ... Von Christoph Vratz.

Johannes Brahms: Violinkonzert - Warum Oboisten Brahms lieben

Georges Bizet: L'Arlesienne - Liebeskummer mit Saxophon

Sie hat dem Stück seinen Namen gegeben und tritt kein einziges Mal auf: das Mädchen aus Arles – L'Arlesienne. Kein Wunder, dass die männliche Hauptfigur im Liebeskummer ertrinkt. Georges Bizet steuert den Soundtrack für dieses Schauspiel bei. An seinen Durchbruch glaubt niemand ... Von Michael Lohse.

Georges Bizet: L'Arlesienne - Liebeskummer mit Saxophon

Ludwig van Beethoven: 5. Klavierkonzert - Echo der Kanonen

Wenn Beethoven etwas Wichtiges zu sagen hat, komponiert er in der Tonart Es-Dur. Seinem 5. Klavierkonzert in Es-Dur verpasst ein gewiefter Verleger sogar noch den Beinamen „The Emperor“. Von Napoleon-Bewunderung kann hier jedoch keine Rede sein. Von Michael Lohse.

Ludwig van Beethoven: 5. Klavierkonzert - Echo der Kanonen

Elgar: The Dream of Gerontius - Melodien aus dem Jenseits

Wenn es eine offizielle Liste der "legendären Konzertsaalkatastrophen" gäbe, hätte "The Dream of Gerontius" einen fest Platz darin. Der Komponist Edward Elgar hatte einfach Pech bei der Uraufführung. Von Christoph Vratz.

Elgar: The Dream of Gerontius - Melodien aus dem Jenseits

Robert Schumann: Klavierquartett Es-Dur - Juwel der Kammermusik

Für Robert Schumann gibt es nur ganz oder gar nicht: Entweder lähmt ihn seine Depression oder er ist buchstäblich nicht zu bremsen. Dann komponiert er ein Klavierquartett auch schon mal in Windeseile. Von Michael Lohse.

Robert Schumann: Klavierquartett Es-Dur - Juwel der Kammermusik

Bach: Brandenburgische Konzerte - Sechserpack für den Markgrafen

Brandenburg - nicht nur Rainald Grebe widmete diesem Bundesland eine Hymne: Johann Sebastian Bach komponierte gleich 6 Konzerte für den Markgrafen von Brandenburg, die später als "brandenburgische" bekannt wurden. Ein barockes Best Of, in dem Bach alle möglichen Instrumente seiner Zeit kombiniert und durch Charme und Leichtigkeit bezaubert - ebenso wie durch den Mut zum Experiment. Von Dominik Mercks.

Bach: Brandenburgische Konzerte - Sechserpack für den Markgrafen

Fanny Hensel: Das Jahr - Musik für jeden Monat

Als Komponistin stand Fanny Hensel im Schatten ihres Bruders Felix Mendelssohn Bartholdy. Dabei zeigt ihr Klavierzyklus „Das Jahr“, was für ein großes Talent sie hatte. Von Martin Zingsheim.

Fanny Hensel: Das Jahr - Musik für jeden Monat

Gregorio Allegri: Miserere - sakraler Superhit

Die Noten zu Allegris Miserere hält der Vatikan streng geheim. Doch einem berühmten Teenager aus Salzburg gelingt es, sie nach einmaligem Hören komplett aufzuschreiben… Von Volker Sellmann.

Gregorio Allegri: Miserere - sakraler Superhit

Mieczysław Weinberg: 3. Sinfonie - Genie im Schatten

Mieczysław Weinberg verliert im Holocaust seine Familie, wird in der Sowjetunion Komponist– aber ohne großen Durchbruch. Erst nach seinem Tod wird seine Musik wiederentdeckt – auch die 3. Sinfonie. Von Christoph Vratz.

Mieczysław Weinberg: 3. Sinfonie - Genie im Schatten

Friedrich Smetana: Die Moldau – sinfonische Flussfahrt

"Die Moldau" ist ein Hit! Das Hauptthema ist der größte Ohrwurm, den Friedrich Smetana je komponiert hat – den er aber selbst nie hören konnte. Er hat während des Komponierens sein Gehör verloren. Von Michael Lohse.

Friedrich Smetana: Die Moldau – sinfonische Flussfahrt

Dimitri Schostakowitsch: 15. Sinfonie - rätselhaftes Vermächtnis

"Eine fröhliche Sinfonie" will Schostakowitsch 1971 schreiben. Doch daraus wird nichts. Schon von Krankheit gezeichnet, wird seine letzte Sinfonie zur ergreifenden Auseinandersetzung mit dem Tod. Er zieht noch mal alle Register seiner Kunst und gibt der Nachwelt Rätsel auf, indem er ausgiebig aus eigenen und fremden Werken zitiert. Von Michael Lohse.

Dimitri Schostakowitsch: 15. Sinfonie - rätselhaftes Vermächtnis

Pierre Boulez: Le Marteau sans maître - Logik und Poesie

Pierre Boulez war nicht nur ein großer Dirigent, sondern prägte die Musik der Nachkriegszeit auch als Komponist. Als Vertreter der seriellen Musik wollte der Messiaen-Schüler alle Aspekte des Klangs in Reihen organisieren und schuf faszinierende Werke voller Logik und Poesie wie "Der Hammer ohne Meister" von 1955. Von Ben Süverkrüp.

Pierre Boulez: Le Marteau sans maître - Logik und Poesie

Genialer Egozentriker - Ein Heldenleben von Richard Strauss

Genial oder größenwahnsinnig? Diese Tondichtung von Richard Strauss aus dem Jahr 1898 polarisiert bis heute: ein Meisterstück wie ein Film: mit einem Helden, einer großen Liebe und feindlichen Widersachern. Der Komponist blickt zurück auf seinen künstlerischen Lebensweg und zieht dabei alle Register seiner facettenreichen Klangsprache. Von Martin Zingsheim.

Genialer Egozentriker - Ein Heldenleben von Richard Strauss

Stolzer Baske - Ravels Rhapsodie espagnole

Maurice Ravel war zwar Franzose, aber er hatte baskische Wurzeln und beschäftigte sich in vielen Werken mit Spanien. Ganz besonders in der spanischen Rhapsodie, seinem ersten großen Orchesterwerk von 1907, Die Suite verzaubert durch folkloristisches Kolorit, sinnliche Süße und einen Orchesterklang, der süchtig macht. Von Michael Lohse.

Stolzer Baske - Ravels Rhapsodie espagnole

Siegesfeier oder Sarkasmus - Prokofjews 5. Sinfonie

Mitten im Krieg und doch in der Abgeschiedenheit der Natur komponiert Sergej Prokofjew 1944 seine längste Sinfonie. Das Regime erwartet von ihm heroische Klänge und Prokofjew liefert. Doch die Fünfte ist weit mehr: Der 53jährige Komponist findet darin zu einer vielschichtigen Synthese seines Schaffens. Von Christoph Vratz.

Siegesfeier oder Sarkasmus - Prokofjews 5. Sinfonie

Abschied von Warschau - Chopins erstes Klavierkonzert

Chopin ist 20 und verliebt, als er 1830 in Warschau sein erstes Klavierkonzert schreibt. Nach der Premiere im Nationaltheater verlässt er seine Heimat endgültig. Auch wenn das Orchester nur Statist ist - das Jugendwerk sprüht vor Charme und Einfällen und zeigt schon alle Merkmale von Chopins raffiniertem Klavierstil. Von Michael Lohse.

Abschied von Warschau - Chopins erstes Klavierkonzert

Die dunkle Seite - Mozarts Sinfonie Nr. 40 in g-Moll

Mozart Sinfonien stehen fast ausnahmslos in Dur. Nur zweimal macht der Komponist eine Ausnahme: beidesmal in g-Moll. Nur wenige Werke Mozarts weisen solche Dramatik auf wie seine späte 40. Sinfonie von 1788. Eine faszinierende Schicksalsmusik, über deren genaue Entstehungsumstände wenig bekannt ist. Von Michael Arntz.

Die dunkle Seite - Mozarts Sinfonie Nr. 40 in g-Moll

Neuland - Claude Debussy und seine "Préludes"

Claude Debussy hasste Auslandsreisen - er brach lieber auf zu imaginären Orten. So wie 1909 mit dem ersten Band seiner Préludes: Kühne Klavierstücke, die Raum lassen für eigene Bilder. Die poetischen Titel stehen erst am Schluss in Klammern. Mit seinen innovativen Harmonien stößt Debussy das Tor zur Moderne weit auf. Von Christoph Vratz.

Neuland - Claude Debussy und seine "Préludes"

Soundtrack einer Liebe - Robert Schumanns Klavierkonzert

Robert Schumann schreibt sein einziges Klavierkonzert in der wohl glücklichsten Phase seines Lebens: Endlich ist er mit Clara, der Liebe seines Lebens, verheiratet und kann durchstarten. Aus ihrem Namen leitet er die Töne des Hauptmotivs ab, auf dem das ganze Werk basiert. Eng verzahnt er Klavier- und Orchesterpart und schreibt der Pianistin seines Herzens eine höllisch schwere Solokadenz auf den Leib. Von Michael Lohse.

Soundtrack einer Liebe - Robert Schumanns Klavierkonzert

Der letzte Satz - Sibelius' 7. Sinfonie

Sibelius' letzte Sinfonie aus dem Jahr 1924 besteht aus nur einem einzigen Satz. Um den aber hat der Komponist lange gerungen. In gut 20 ergreifende Minuten packt er sein Vermächtnis als Sinfoniker. Danach verstummt der Finne zunehmend, obwohl er noch gut 30 Jahre zu leben hat. Von Christoph Vratz.

Der letzte Satz - Sibelius' 7. Sinfonie

Abschied vom Konzertsaal - Beethovens 4. Klavierkonzert

Am 22. Dezember 1808 hat Beethoven seinen letzten Auftritt als Pianist - bei der Premiere seines vielleicht bedeutendesten, ganz sicher seines poetischsten Klavierkonzerts: dem Vierten in G-Dur. Schon die nur scheinbar schlichten Anfangsakkorde ließen etliche Interpreten verzweifeln. Und im langsamen Satz sahen Kritiker Bezüge zum Drama von Orpheus und Eurydike. Von Michael Arntz.

Abschied vom Konzertsaal - Beethovens 4. Klavierkonzert

Traumatisierte Prinzessin - Turandot von Giacomo Puccini

Mit "Nessun dorma" enthält diese Oper Puccinis wohl größten Hit. Doch die Geschichte von der eiskalten Prinzessin und ihren lebensgefährlichen Rätselfragen ist keine leichte Kost: Unter der Oberfläche lauern die Abgründe. Mit seiner letzten Oper suchte der Komponist Anschluss an die Moderne und hinterließ ein geniales Fragment. Von Michael Lohse.

Traumatisierte Prinzessin - Turandot von Giacomo Puccini

Endlich Ferien - Haydns "Abschiedssinfonie"

Um das Finale von Haydns 45. Sinfonie ranken sich viele Anekdoten. Eine geht so: Die Hofmusiker des Grafen Esterhazy wollten endlich nach Hause zu ihren Familien und verleihen diesem Wunsch Nachdruck mit einem orchestralen Happening, bei dem ein Musiker nach dem anderen aufsteht und geht. Doch auch die übrigen Sätze faszinieren durch ihren expressiven Ton. Von Michael Lohse.

Endlich Ferien - Haydns "Abschiedssinfonie"

Auf Tasten durch das Jahr - Tschaikowskys "Jahreszeiten"

1875 bekommt der klamme Peter Tschaikowsky ein Angebot, das er nicht ablehnen kann. Für eine Petersburger Musikzeitschrift soll er zu jedem Monat des Jahres ein Klavierstück liefern. Das Resultat sind zwölf poetischen Stimmungsbilder, die zum Intimsten und Großartigsten zählen, das der Komponist je geschrieben hat. Von Michael Lohse.

Auf Tasten durch das Jahr - Tschaikowskys "Jahreszeiten"

Statt "Stille Nacht" - Olivier Messiaen blickt auf das Jesuskind

Olivier Messiaen leistet 1944 einen weihnachtlichen Beitrag zur Klaviermusik, der es in sich hat: Seine "Vingts regards sur l'enfant Jésus" sind ebenso faszinierend wie rätselhaft. 20 Klavierstücke zwischen Meditation und Dramatik, in denen er mit speziellen "Modi" arbeitet, die für unverwechselbare Farbwirkungen sorgen. Von Ben Süverkrüp.

Statt "Stille Nacht" - Olivier Messiaen blickt auf das Jesuskind

König Fußball - Coronation Anthems von Georg Friedrich Händel

Diese Musik kennt jeder Fußball-Fan, da ein Thema daraus in der EUFA-Champions-League-Hymne verarbeitet wurde. Vor König Fußball galten die effektvollen Hymnen allerdings einem anderen Monarchen: Georg II. gab sie für seine Krönung in der Westminster Abbey 1727 in Auftrag. Von Christoph Vratz.

König Fußball - Coronation Anthems von Georg Friedrich Händel

Idylle und Zusammenbruch - Schuberts Klaviersonate D 959

In seinem Sterbejahr ist Franz Schubert produktiv wie selten: 1828 entstehen unzählige Meisterwerke wie die "Winterreise" und eben die späte A-Dur-Sonate D 959 - eine Art kompositorisches Vermächtnis des 31-jährigen. Die vier Sätze bewegen sich zwischen Idylle und Einbruch der Katastrophe. Von Christoph Vratz.

Idylle und Zusammenbruch - Schuberts Klaviersonate D 959

Dunkle Wolken über Paris - 3 Nocturnes von Claude Debussy

Mit den Nachtstücken der Romantik haben die 3 Nocturnes nicht viel gemeinsam, die der Perfektionist Claude Debussy 1899 nach langem Ringen vollendet. In zarten Farben malt Debussy seine Seelenlandschaften und steigert die Klangmagie durch die Vokalisen eines Frauenchors. Von Michael Lohse.

Dunkle Wolken über Paris - 3 Nocturnes von Claude Debussy

Goethe goes Opera - Werther von Jules Massenet

100 Jahre nach dem Erscheinen bringt Massenet Goethes Bestseller auf die Opernbühne. Mit viel Gespür für Effekte und Stimmungen dramatisiert der Franzose den zeitlosen Stoff: Der unglücklich verliebte Werther rebelliert gegen die Spießer und begeht am Ende Suizid. Von Christoph Vratz.

Goethe goes Opera - Werther von Jules Massenet

Psycho - Bernard Herrmann und die bekannteste Filmmusik der Welt

Bernard Herrmann und Alfred Hitschock waren Hollywoods Dreamteam in Sachen Hochspannung. Höhepunkt ihrer Zusammenarbeit war 1960 "Psycho". Herrmann verarbeitet seinen Soundtrack mit der legendären Duschszene später zu einer Suite für Streichorchester. Von Michael Arntz.

Psycho - Bernard Herrmann und die bekannteste Filmmusik der Welt

Gustav Mahler: 3. Sinfonie - allumfassende Liebe

Eine Schöpfungsgeschichte will Mahler erzählen und komponiert 1896 sein längstes Werk überhaupt: die 3. Sinfonie in d-Moll für riesiges Orchester, Altsolo, Frauen- und Kinderchor. In 6 Sätzen mit rund 100 Minuten Spielzeit zieht er alle Register: von der Marschmusik über ein wehmütiges Posthornsolo bis zum Hymnus der göttlichen Liebe. Von Michael Lohse.

Gustav Mahler: 3. Sinfonie - allumfassende Liebe

Odyssee im Weltraum - Also sprach Zarathustra

Ein Orchesterklang, der süchtig macht. Der magische Anfang seiner Tondichtung frei nach Nietzsches Buch über den persischen Mystiker Zarathustra hätte allein schon gereicht, um Richard Strauss den Weltruhm zu garantieren. Kaum ein Werk der Klassik kam öfter als Filmmusik zum Einsatz. Von Martin Zingsheim.

Odyssee im Weltraum - Also sprach Zarathustra

Köngliche Bootsfahrt - Händels Wassermusik

Georg Friedrich Händel schreibt seine "Water music" ursprünglich als Untermalung einer Bootspartie des englischen Königs. Heute zählen die Orchestersuiten mit ihrem festlich kraftvollen Sound zu Händels berühmtesten Werken und zu einem Gipfel der barocken Instrumentalmusik. Von Christoph Vratz.

Köngliche Bootsfahrt - Händels Wassermusik

Frei nach Shakespeare - Beethovens Sturmsonate

Dramatik pur bietet Beethoven in dieser Sonate, inspiriert von Shakespeares Schauspiel "Der Sturm". Doch auch die Stürme des Lebens plagen den Komponisten: Von Taubheit bedroht findet er in dem Werk zu einem neuen, radikal subjektiven Stil. Von Michael Lohse.

Frei nach Shakespeare - Beethovens Sturmsonate

Hollywood lässt grüßen - Korngolds Violinkonzert

Die Oper "Die tote Stadt" macht Erich Wolfgang Korngold 1920 berühmt. In den 30ern flieht er vor den Nazis in die USA und macht in Hollywood Karriere. In seinem Violinkonzert verbindet er beide Welten und verwendet Themen aus seinen Soundtracks wieder. Von Michael Arntz.

Hollywood lässt grüßen - Korngolds Violinkonzert

Tragik und Triangel - das 1. Klavierkonzert von Franz Liszt

Als "Triangelkonzert" hat ein Kritiker Liszts großen Wurf verspottet. Dabei hat er an keinem Werk länger gefeilt als an seinem Es-Dur-Klavierkonzert. Gegen das Vorurteil vom virtuosen Luftikus stellt er hier seine zukunftsweisende Kompositionstechnik unter Beweis. Von Michael Lohse.

Tragik und Triangel - das 1. Klavierkonzert von Franz Liszt

Barockhit schreibt Fernsehgeschichte - Charpentiers Te Deum

1954 landet der Barockkomponist Marc-Antoine Charpentier posthum einen Welthit: Da wird das Prélude seines Te Deum zur Eurovisionshymne und erklingt fortan vor TV-Klassikern wie dem ESC oder "Aktenzeichen XY". Dabei schrieb er die festliche Trompetenmelodie eigentlich für Ludwig XIV. Von Christoph Vratz.

Barockhit schreibt Fernsehgeschichte - Charpentiers Te Deum

Fanpost an einen Dichter - Schumanns Liederkreis Op. 24

Bis 1840 schreibt Robert Schumann fast nur fürs Klavier, dann aber schlägt er mit seinem Liederkreis op. 24 ein neues Kapitel auf. Mit Leidenschaft vertont er Heines Lyrik und schickt dem Dichter die Noten. Doch der antwortet nie... Von Timm Beckmann.

Fanpost an einen Dichter - Schumanns Liederkreis Op. 24

Wagners Liebesdroge - Tristan und Isolde

Der Beginn von Wagners erotischster Oper beschäftigt seit der Uraufführung 1865 die Experten. Denn der berühmte Tristan-Akkord sprengt die Gesetze der Tonalität und öffnet die Tore zur Moderne. Das Werk der Extreme galt lange als unaufführbar, bis Ludwig II. von Bayern als Sponsor einsprang. Von Michael Lohse.

Wagners Liebesdroge - Tristan und Isolde

Unglückszahl 13 - Arnold Schönbergs Variationen für Orchester

Arnold Schönberg war extrem abergläubisch und fürchtete die Zahl 13. So schrieb er eben Zwölftonmusik. Doch Arnold Schönberg erschöpft sich keinesfalls in spröder Gehirnakrobatik. Davon zeugen seine Variationen für Orchester op. 31 aus dem Jahr 1926. Von Michael Lohse.

Unglückszahl 13 - Arnold Schönbergs Variationen für Orchester

Sinfonische "Riesenschlange" - Bruckners Siebte

Als "Riesenschlange" bezeichnete ein Wiener Kritiker boshaft Bruckners 7. Sinfonie. Mit ihren Wagner-Tuben und monumentalen Steigerungen gilt sie aber als sein wichtigstes Werk. Die Leipziger Uraufführung 1884 brachte dem 61-Jährigen den lang ersehnten Durchbruch. Von Christoph Vratz.

Sinfonische "Riesenschlange" - Bruckners Siebte

Die traurigste Musik der Welt - "Adagio for strings" von Barber

Barbers Adagio von 1938 hält bis heute den Weltrekord in der Disziplin "traurige Musik": Der 2. Satz seines Streichquartetts op. 11 erklang auf Beerdigungen amerikanischer Präsidenten und untermalte emotionale Filmszenen, ob in "Platoon" oder "Die wunderbare Welt der Amelie". Dem Sog dieser Kammermusik kann sich kaum jemand entziehen. Von Dominik Mercks.

Die traurigste Musik der Welt - "Adagio for strings" von Barber

Vollendung und Verhängnis - "Goyescas" von Enrique Granados

Bei Granados' Meilenstein der spanischen Klaviermusik liegen Glück und Pech nah beieinander. Mit "Goyescas" schreibt er 1911 sein wichtigstes Werk, inspiriert von Bildern des Malers Francisco Goya. Doch der Erfolg des Werks und der gleichnamigen Oper trägt indirekt zu Granados' frühem Tod im Alter von 48 Jahren bei... Von Michael Lohse.

Vollendung und Verhängnis - "Goyescas" von Enrique Granados

Schöner Sterben auf der Opernbühne: Verdis "La Traviata"

Ein bewegendes Frauenschicksal steht im Zentrum von Verdis beliebter Oper: Eigentlich glaubt die Pariser Edelhure Violetta längst nicht mehr an die Liebe. Doch dann taucht der fesche Alfredo auf - der Beginn einer Love-Story mit tödlichem Ausgang und unsterblicher Musik... Von Christoph Vratz.

Schöner Sterben auf der Opernbühne: Verdis "La Traviata"

Karriere mit Handicaps - die 1. Sinfonie von Florence Price

Florence Price: Sinfonie Nr. 1 e-MollWDR 3 Meisterstücke 18.09.2022 12:44 Min. Verfügbar bis 15.09.2032 WDR 3"Ich habe zwei Handicaps: ich bin eine Frau und in meinen Adern fließt schwarzes Blut", beschrieb Florence Price ihre Rolle im amerikanischen Musikbetrieb. Geschafft hat sie es trotzdem: 1933 wurde ihre 1. Sinfonie in Chicago als erstes großes Werk einer schwarzen Komponistin von einem renommierten Orchester uraufgeführt. Von Marting Zingsheim.

Karriere mit Handicaps - die 1. Sinfonie von Florence Price

Tanz auf dem Vulkan - "Die lustige Witwe" von Franz Lehar

Ohrwürmer, große Gefühle, Intrigen und mittendrin eine starke Frau - die lustige Witwe hat es in sich. Mit der Wiener Premiere von 1905 beginnt ein neuer Siegeszug der Operette. Und aus dem unbekannten Militärkapellmeister Franz Lehar wird der meist aufgeführte Komponist seiner Zeit. Von Michael Lohse.

Tanz auf dem Vulkan - "Die lustige Witwe" von Franz Lehar

Virtuoses Antidepressivum: Rachmaninows Paganini-Rhapsodie

Um seine Schreibblockade zu überwinden, macht sich Rachmaninow 1934 an Variationen über sein Lieblingsthema von Paganini. Das Ergebnis ist eines seiner berühmtesten Werke für Klavier und Orchester mit romantischen Ohrwürmern und einem Gruß aus dem Jenseits. Von Michael Lohse.

Virtuoses Antidepressivum: Rachmaninows Paganini-Rhapsodie

Musikalische Memoiren - "Aus meinem Leben" von Bedřich Smetana

Eine Autobiografie in Tönen komponiert Smetana 1876. Der Komponist ist auf dem Gipfel, gilt als Schöpfer der tschechischen Nationalmusik. Doch über seinem Leben liegt ein Schatten: die hereinbrechende Taubheit. In seinem 1. Streichquartett blickt er zurück auf Freuden und Qualen seines Lebens. Von Christoph Vratz.

Musikalische Memoiren - "Aus meinem Leben" von Bedřich Smetana

Totenmesse eines Atheisten - das Requiem von Verdi

Giuseppe Verdi komponierte eine der bewegendsten Totenmessen der Musikgeschichte. Dabei war er selbst gar nicht religiös und hielt von katholischen Priestern herzlich wenig. Mit seiner "Messa da Requiem" von 1874 ehrt er den Dichter Alessandro Manzoni und setzt ein Zeichen für die Einheit Italiens. Von Michael Lohse.

Totenmesse eines Atheisten - das Requiem von Verdi

Spätstart eines Titans - Beethovens 1. Sinfonie

Geburtsstunde eines Genies: 1799 traut sich der immerhin schon fast 30jährige Beethoven an seine erste Sinfonie und räumt schon mit dem ersten Akkord gründlich auf mit den Konventionen. Die Tonart C-Dur steht fur Neubeginn in einer Epoche des Umbruchs. Von Christoph Vratz.

Spätstart eines Titans - Beethovens 1. Sinfonie

"Nächte in spanischen Gärten" von Manuel de Falla

Manuel de Falla war noch niemals in Granada, als er 1909 mit der Arbeit an seinem berühmten Orchesterwerk beginnt, mit dem er den Gärten neben der Alhambra ein Denkmal setzt. Der Andalusier lebt damals in Paris und ist schwer beeindruckt von der Musik Debussys. Auf Flamenco möchte er aber trotzdem nicht verzichten... Von Michael Lohse.

"Nächte in spanischen Gärten" von Manuel de Falla

Geigenklänge vom Wörthersee - Brahms erste Violinsonate

Wo andere im Urlaub ihren Hobbys frönen, kannte Johannes Brahms nur eins: Komponieren. Aus der Sommerfrische in Pörtschach am Wörthersee bringt er seine wunderschöne G-Dur-Sonate für Geige mit zurück. Ein Werk, in dem er seine Inneres offenbart wie selten sonst. Von Christoph Vratz.

Geigenklänge vom Wörthersee - Brahms erste Violinsonate

Zwischen Charleston und Rachmaninoff - Gershwins "Concerto in F"

Nach dem Welterfolg mit seiner "Rhapsody in Blue" will George Gershwin es und schiebt 1925 gleich ein komplettes Klavierkonzert hinterher - wieder unter dem Motto "Klassik meets Jazz". Dem Time Magazine ist der aufstrebende Komponist eine Titelstory wert... Von Michael Arntz.

Zwischen Charleston und Rachmaninoff - Gershwins "Concerto in F"

Eine Akkordfolge zum Ausflippen - "La Follia" von Corelli

Die Musikgeschichte ist reich an Ohrwürmern, aber kaum einer hat so viele Komponisten inspirert wie "La Follia" - von Barock bis Pop. Am prominentesten: Arcangelo Corelli. Der Italiener schrieb 23 Variationen über den Tanz, der alle verrückt macht. Dabei ist seine Follia-Version von 1700 eigentlich nur der letzte Satz einer Violinsonate. Von Volker Sellmann.

Eine Akkordfolge zum Ausflippen - "La Follia" von Corelli

Shakespeare-Trip mit siebzehn: Mendelssohns Sommernachtstraum

Inspiriert von Shakespeares Komödie schreibt Mendelssohn noch als Jugendlicher eine geniale Ouvertüre. Später erweitert der Frühromantiker sie zu einer hinreißenden Schauspielmusik. Am berühmtesten wird der Hochzeitsmarsch, der heute bei kaum einer Trauungszeremonie fehlen darf. Von Martin Zingsheim.

Shakespeare-Trip mit siebzehn: Mendelssohns Sommernachtstraum

Beim Trödler entdeckt - die Cello-Suiten von Bach

Für viele sind sie der Gipfel der Cello-Literatur überhaupt: Bachs Suiten Violoncello solo. Dabei waren die Stücke rund 200 Jahre nach der Entstehung so gut wie unbekannt. Bis der 13jährige Pablo Casals bei einem Trödelladen in Barcelona zufällig auf die Noten stößt... Von Martin Zingsheim.

Beim Trödler entdeckt - die Cello-Suiten von Bach

Das berühmte Menuett des Luigi Boccherini

Luigi Boccherini schrieb mehr Werke als Beethoven. Wirklich berühmt ist davon aber nur noch ein einziges: Sein Menuett aus dem Streichquintett E-Dur op 13 Nr. 5 kennt man aus Filmen und taucht in sämtlichen Klassikcharts auf. Dabei hat der Komponist aus der Toskana, der die meiste Zeit in Madrid lebte, so viel mehr zu bieten... Von Christoph Vratz.

Das berühmte Menuett des Luigi Boccherini

Ein Tscheche in New York - Dvořák: Aus der neuen Welt

Bei Klassik made in USA denkt man zuerst an einen Tschechen: Antonín Dvořák. Eine musikbegeisterte Witwe holte ihn 1892 in die USA, um zu helfen, einen amerikanischen Nationalstil zu entwickeln. Wer will, kann in seiner 9. Sinfonie denn auch Blues- und Jazzeinflüsse entdecken. Vor allem aber machen großartige Melodien das Werk zu Dvořáks bekanntestem überhaupt. Von Michael Lohse.

Ein Tscheche in New York - Dvořák: Aus der neuen Welt

Satanische Träume - Tartinis Teufelstriller-Sonate

Lange vor Paganini schrieb Giuseppe Tartini seine Teufelstriller-Sonate. Der Meister des Spätbarock entfacht darin ein virtuoses Feuerwerk auf der Geige. Die Komposition soll ihm der Teufel 1713 in einem Traum angeblich persönlich in die Feder diktiert haben. Tartini war eben auch ein Pionier in Sachen PR... Von Ben Süverkrüp.

Satanische Träume - Tartinis Teufelstriller-Sonate

Komponist für Kriegszeiten: Schostakowitschs 8. Sinfonie

1943 komponiert Dimitri Schostakowitsch eines seiner abgründigsten Werke. Dabei erwartet das Sowjetregime erwartet von seinem Vorzeigekomponisten nach dem Sieg von Stalingrad optimistische Töne. Lange verboten gilt die Achte heute als eine der wichtigsten Sinfonien des 20. Jahrhunderts. Von Michael Lohse.

Komponist für Kriegszeiten: Schostakowitschs 8. Sinfonie

Der König komponiert - Flötenkonzert Nr. 3 von Friedrich II.

Sein Name fällt eher in Verbindung mit Disziplin und militärischem Drill, doch Friedrich II. von Preußen konnte auch anders: Er liebte Kunst und Musik und komponierte sogar selbst: hauptsächlich Werke für Flöte, die er auf Privatkonzerten in seinen Potsdamer Schlössern aufführte. Von Volker Sellmann.

Der König komponiert - Flötenkonzert Nr. 3 von Friedrich II.

Chopin unterm Kopfkissen - Skrjabins Klavierkonzert

Der 24jährige Alexander Skrjabin konzipiert 1896 in nur einer Woche sein berauschendes Klavierkonzert. Darin wandelt er zwar noch auf den Spuren seines Idols Chopin, entwickelt aber auch schon seinen ganz eigenen Ton. Außerdem ist das Werk eng verbunden mit seiner Liebe zu einer jungen Pianistin. Von Michael Lohse.

Chopin unterm Kopfkissen - Skrjabins Klavierkonzert

Post aus Cádiz - Haydns "Sieben letzte Worte"

Im Auftrag eines Domherrn aus Cádiz komponierte Joseph Haydn 1786 ein Orchesterwerk für den Karfreitag. Die ergreifende Passionsmusik gibt als Streichquartett und als Oratorium. Der Komponist hielt das meditative Werk aus sieben langsamen Sonatensätzen für eines seiner besten. Von Christoph Vratz.

Post aus Cádiz - Haydns "Sieben letzte Worte"

Fälschlich Felix zugeschrieben - Fanny Mendelssohns Ostersonate

Mit ihrer Ostersonate schreibt die junge Fanny 1828 ein virtuoses Meisterwerk über das Auferstehungsfest und wandelt darin auf den Spuren Bachs. Lange schrieb man es fälschlich ihrem Bruder Felix zu. Erst vor wenigen Jahren kam die Wahrheit ans Licht. Von Ben Süverkrüp.

Fälschlich Felix zugeschrieben - Fanny Mendelssohns Ostersonate

Only the good die young - Pergolesis "Stabat Mater"

Kaum fünf Jahre blieben Giovanni Battista Pergolesi für sein Gesamtwerk: 1736 raffte ihn in Neapel die Tuberkulose dahin, da war er gerade 26. Kurz vor seinem Tod vollendete er aber noch das Werk, mit dem er Unsterblichkeit errang: sein "Stabat mater". Von Volker Sellmann.

Only the good die young - Pergolesis "Stabat Mater"

Platons pikanter Partytalk - die Serenade von Leonard Bernstein

Bernstein schreibt seine Serenade 1954 nach der Lektüre von Platons "Symposion". Auf einer Dinner-Party im alten Athen werden Reden zum Thema Erotik gehalten. Das Werk mit seinem sinnlichen Streicherklang gilt als musikalisches Selbstporträt des Komponisten. Von Michael Lohse.

Platons pikanter Partytalk - die Serenade von Leonard Bernstein

Nachtgedanken eines Exilanten - die Nocturnes von Chopin

Mit Anfang 20 schreibt Frédéric Chopin drei Nocturnes, von denen mindestens eines weltberühmt werden sollte. Der Pole hat gerade seine Heimat verlassen, um die vornehmen Pariser Salons zu erobern. Im Gepäck hat er diese Nachtstücke voller Poesie, die bei den Zeitgenossen einen Nerv treffen. Von Michael Lohse.

Nachtgedanken eines Exilanten - die Nocturnes von Chopin

Spartanische Melancholie - die "Gymnopédies" von Erik Satie

Tänze junger Männer im antiken Sparta inspirieren den 22jährigen Erik Satie zu drei melancholischen Klavierstücken. Sie begründen seinen Ruhm und fehlen heute auf keinem Sampler mit Klassik zum Träumen. Doch die gechillt meditativen Klänge des französischen Avantgardisten sind nicht so harmlos, wie sie scheinen. Von Martin Zingsheim.

Spartanische Melancholie - die "Gymnopédies" von Erik Satie

Ein Russe in Paris - Strawinskys "Feuervogel"

Ein Telegramm wird 1909 zum Wendepunkt für den jungen Strawinsky: Der einflussreiche Impresario Sergej Diaghilew gibt ihm den Auftrag für ein Ballett zu einem russischen Märchen, das bald in Paris aufgeführt werden soll. Das ist die Chance, auf die der Komponist lange gewartet hat... Von Christoph Vratz.

Ein Russe in Paris - Strawinskys "Feuervogel"

Kölle und Cancan - Jacques Offenbachs "Orpheus in der Unterwelt"

Kölns erfolgreichster Musikexport: Über 100 Bühnenwerke komponiert Jacques Offenbach. 1858 feiert er mit "Orpheus in der Unterwelt" seinen größten Erfolg. Die Satire auf die Pariser Oberschicht gilt als Geburtsstunde der Operette und enthält mit dem "Cancan" einen frivolen Welthit. Von Christoph Vratz.

Kölle und Cancan - Jacques Offenbachs "Orpheus in der Unterwelt"

Ein Finne in Italien - Sibelius' zweite Sinfonie

Jean Sibelius begann seine populärste Sinfonie 1901 in Italien. Dennoch wird die Musik vor allem in seiner Heimat mit dem Kampf um die finnische Unabhängigkeit verbunden. Aus einem dreitönigen Motiv entwickelt der Komponist ein dramatisches und mitreißendes Orchesterwerk von 45 Minuten Länge. Von Michael Lohse.

Ein Finne in Italien - Sibelius' zweite Sinfonie

Pianistische Grüße aus dem Norden - Griegs Klavierkonzert

Franz Liszt war begeistert, als Edvard Grieg ihn 1870 in Rom besuchte - das Manuskript seines a-Moll-Klavierkonzerts im Gepäck. Er spielt das Werk des 26jährigen Norwegers gleich mal vom Blatt. Nordisches Aroma trifft auf deutsche Romantik. Das Ergebnis ist ein ganz eigener Ton - und ein pianistischer Dauerbrenner in den Konzertsälen. Von Michael Lohse.

Pianistische Grüße aus dem Norden - Griegs Klavierkonzert

Musikalische Männerfreundschaft - Dvořáks 7. Sinfonie

Mit seiner Siebten widerlegt Dvořák die Klischees vom naiven böhmischen Musikanten. Unter dem Einfluss seines Freundes Johannes Brahms schreibt er eine Sinfonie, in der er auf Volkmusikanklänge weitgehend verzichtet. Das pathetisch expressive Werk in d-Moll macht ihn 1885 endgültig international bekannt. Von Michael Lohse.

Musikalische Männerfreundschaft - Dvořáks 7. Sinfonie

Abschied in d-moll - Bruckners 9. Symphonie

"Dem lieben Gott" soll Bruckner seine Neunte gewidmet haben. Geholfen hat es nichts: Für das Finale reichte die Kraft des 70jährigen, schwer kranken Komponisten nicht mehr. Doch die vollendeten Sätze bleiben nichts schuldig: eine Musik voller Brüche und kühner Harmonien, die ins 20. Jahrhundert weisen - und als Schlusswort ein geniales Adagio. Von Christoph Vratz.

Abschied in d-moll - Bruckners 9. Symphonie

Wenn das Schicksal klopft - Beethovens Fünfte

"So pocht das Schicksal an die Pforte" soll Beethoven angeblich das berühmte Motiv am Anfang seiner 5. Sinfonie kommentiert haben. Die Sätze des dramatischen Werks von 1808 folgen dem oft kopierten Prinzip "durch Nacht zum Licht". Von Michael Lohse.

Wenn das Schicksal klopft - Beethovens Fünfte

Wiener Schmäh Deluxe - "Die Fledermaus" von Johann Strauß

In der wohl beliebtesten Operette von Walzerkönig Johann Strauß geht's um ausufernde Partys, erotische Verwechslungen, Intrigen und reichlich Schadenfreude. Schuld hat im Zweifel der Champagner... Das silvestertaugliche Werk von 1874 markiert den Höhepunkt der goldenen Operettenära. Von Christoph Vratz.

Wiener Schmäh Deluxe - "Die Fledermaus" von Johann Strauß

In nur 12 Tagen - das Weihnachtsoratorium von Saint-Saëns

Camille Saint-Saëns schrieb sein Oratorio de Noël als 23jähriger innerhalb von 12 Tagen. Von der Uraufführung am ersten Weihnachtstag 1858 nahm kaum jemand Notiz. Doch heute zählt das Werk mit seinen warmen Kantilenen und aparten Klangwirkungen zu den meist aufgeführten Oratorien im Advent. Von Michael Lohse.

In nur 12 Tagen - das Weihnachtsoratorium von Saint-Saëns

Ein Russe in Paris - Strawinskys "Feuervogel"

Ein Telegramm wird 1909 zum Wendepunkt für den jungen Strawinsky: Der einflussreiche Impresario Sergej Diaghilew gibt ihm den Auftrag für ein Ballett zu einem russischen Märchen, das bald in Paris aufgeführt werden soll. Das ist die Chance, auf die der Komponist lange gewartet hat... Von Christoph Vratz.

Ein Russe in Paris - Strawinskys "Feuervogel"

Altes Testament der Pianisten - Bachs Wohltemperiertes Klavier

Welcher Klavierspieler kennt es nicht: Mit der Sammlung von 24 Präludien und Fugen schrieb Bach 1722 sein wohl folgenreichstes Werk, das mit seiner Stilvielfalt und mustergültigen musikalischen Architektur unzählige Komponisten inspiriert hat. Von Michael Lohse.

Altes Testament der Pianisten - Bachs Wohltemperiertes Klavier

Später Triumph - Bruckners 8. Sinfonie

Lange rang Bruckner um die Achte. Sein Wunschdirigent Hermann Levi rümpfte die Nase über das Werk. Drei Jahre verbrachte der Komponist mit Überarbeitungen, geplagt von Depressionen. 1892 wird die Uraufführung in Wien mit Hans Richter am Pult schließlich doch noch zum Triumph. Von Christoph Vratz.

Später Triumph - Bruckners 8. Sinfonie

Herbe Klänge aus den Highlands - Mendelssohns "Schottische"

1829 reist der junge Mendelssohn nach Schottland und notiert das Thema für ein Werk, das er erst 13 Jahre später vollendet. Die 3. Sinfonie in a-Moll gilt als sein sinfonisches Hauptwerk und widerlegt eindrucksvoll alle Vorurteile vom "Leichtgewicht" Mendelssohn. Von Ben Süverkrüp.

Herbe Klänge aus den Highlands - Mendelssohns "Schottische"

Erotik in Arkadien - Ravels "Daphnis et Chloé"

1912 vollendet Maurice Ravel sein berühmtes Ballett für Serge Diaghilevs legendäres Tanzensemble. Es ist sein längstes Werk überhaupt, wohl auch sein Bestes - ganz sicher sein Sinnlichstes: Das Schäferstündchen aus dem antiken Griechenland zeigt den Klangvirtuosen in Hochform. Von Murat Kayi.

Erotik in Arkadien - Ravels "Daphnis et Chloé"

Endlich von Stalin befreit - Schostakowitschs Zehnte

1953 stirbt Josef Stalin. Dimitri Schostakowitsch macht sich nach langer Pause wieder an die Komposition einer Sinfonie. In seiner Zehnten feiert er sein Überleben, verarbeitet aber auch in düsteren Klängen die Jahre der Terrorherrschaft. Von Christoph Vratz.

Endlich von Stalin befreit - Schostakowitschs Zehnte

Von Cádiz bis Cuba - Albéniz "Suite española"

Pianistisches Wunderkind, Abenteurer, Pionier der spanischen Musik - die Faszination von Isaac Albéniz ist ungebrochen. In seiner "Suite española" von 1868 fängt er mit typischen Rhythmen und verblüffenden Harmonien den Charme seiner Heimat ein. Mit "Asturias" liefert er zudem den Gitarren-Dauerbrenner schlechthin, der eigentlich ein Klavierstück ist. Von Michael Lohse.

Von Cádiz bis Cuba - Albéniz "Suite española"

Antonio Vivaldi: Le Quattro Stagioni

Mit den "vier Jahreszeiten" landete Antonio Vivaldi einen der größten Hits der Musikgeschichte, nach dem sogar eine Pizza benannt wurde. Vor allem aber leistete er Pionierarbeit für die Programmmusik. Dominik Mercks über Vivaldis expressives Meisterwerk, dessen suggestiver Wirkung man sich kaum entziehen kann. Von Dominik Mercks.

Antonio Vivaldi: Le Quattro Stagioni