MENSCHENSKINDER
„Ich kann auf dem letzten Platz landen, das ist mir egal. Hauptsache, ich bin dabei!“ So spricht der elfjährige Bjarne über den Junior Eurovision Song Contest (JESC). Die Veranstaltung ist der größte europäische Musikwettbewerb für Kinder und Jugendliche. 17 Länder nehmen daran teil, und Bjarne erfährt im vergangenen Sommer: Er darf Deutschland auf der großen Bühne vertreten. Der Junge aus Rehden in Niedersachsen hatte sich zuvor gegen vier andere deutsche Kandidatinnen und Kandidaten durchgesetzt – und mit seiner Stimme, seinem Auftritt, seinem Lied überzeugt. Es heißt „Save the best for us“ (übersetzt: „Schützt das Beste für uns“) und ruft dazu auf, dass wir unseren Planeten gut behandeln sollen. Bjarne erklärt: „Mein Song geht an die älteren Personen da draußen, aber auch an die jüngeren. Wir müssen jetzt schalten, denn wir verschmutzen die Erde immer mehr, und ich finde das überhaupt nicht gut.“ Nachdem er ausgewählt wurde, hieß es für ihn: üben, üben, üben. Bjarne hat zwar seit drei Jahren Gesangsunterricht und schon bei einer Castingshow im Fernsehen mitgemacht – aber dieser Auftritt ist größer als alle zuvor. Im November ist es dann so weit: Eine Woche vor der großen Show reist der Elfjährige mit seiner Mutter in die spanische Hauptstadt Madrid, wo der Wettbewerb stattfindet. Im Hotel trifft er auch die anderen Kinder, die auftreten. Sie sind zwischen neun und 14 Jahre alt und stammen aus Polen, Irland, Albanien, Portugal, Zypern, Georgien … Bei seinem großen Auftritt steht Bjarne dann vor 7000 Menschen, am Fernseher schauen noch viel mehr zu. Um ihn herum wirbeln Tänzerinnen und Tänzer, auf einem riesigen Bildschirm im Hintergrund sieht man passend zu seinem Song Regenwälder, Berggipfel, Unterwasserwelten. Am Ende der Show erfährt er, wie die Zuschauenden und Jurys der Länder abgestimmt haben: Bjarne landet auf dem elften Platz. Enttäuscht ist er trotzdem nicht, er hat ja vorher schon gesagt: Für ihn zählt nicht das Ergebnis, sondern das Erlebnis.