MENSCHENSKINDER
Elijah hat es sich bequem gemacht und schaukelt in der Hängematte. Zu Hause auf der Veranda genießt er die Aussicht – und was für eine: Der Elfjährige lebt in einem Holzhaus am Strand. Ein Schritt aus der Haustür, und er spürt den warmen Sand unter den Füßen, hört das Rauschen der Wellen und das Rascheln der Kokospalmen im Wind. Der Küstenort Placencia liegt im Süden des mittelamerikanischen Landes Belize, direkt am türkisblauen Karibischen Meer. Heute Morgen hat Elijah allerdings keine Zeit, um schwimmen zu gehen – die Schule beginnt gleich. Der Junge steckt schon in seiner Schuluniform, einer kurzen Hose und einem hellblauen Hemd, frühstückt Burritos und macht sich auf den Weg. Der ist zum Glück kurz, denn das Schulgebäude liegt direkt nebenan. Am meisten freut sich Elijah auf die Englischstunde – die Sprache ist zugleich die offizielle des Landes. Doch noch besser als der Unterricht sind seine Pläne am Nachmittag: „Nach der Schule gehe ich schwimmen oder fischen, verbringe Zeit am Strand oder spiele Fußball mit meinen Freunden“, erzählt er. Statt zu fischen, taucht der Elfjährige auch nach Hummern, die sich zwischen Steinen am Meeresgrund verstecken. Aber vorsichtig: „Ich packe sie am Rücken, wenn ich sie fange. Dann können sie mich nicht zwicken“, sagt er. Zusammen mit seinem Vater fährt Elijah außerdem manchmal mit dem Motorboot aufs Meer, denn: Etwa eine Stunde vor der Küste liegt das weltbekannte Belize Barrier Reef, das zweitgrößte Korallenriff der Welt. In der bunten Unterwasserwelt leben Hunderte schillernde Fischarten, Seesterne, Krebse, Meeresschildkröten ... Elijah hat beim Schnorcheln schon Rochen und sogar einen Hai gesehen – „der war über zwei Meter lang, aber ich hatte keine Angst, weil es ein Ammenhai war, und die greifen keine Menschen an“, erzählt er. Nach so einem Ausflug lässt sich der Elfjährige gern sein Lieblingsessen schmecken: gegrillten Fisch mit Reis und Bohnen. Oder er entspannt sich in der Hängematte, mit Ausblick auf das weite Blau. Er ist sich sicher: „Ich möchte hier nie wegziehen.“