
Der Podcast bespricht Hintergründe, vertieft Trends und zeigt Lösungsansätze für wichtige Fragen auf. Spitex-Welten richtet sich an alle, die sich für die Spitex interessieren. Spitex-Welten ist eine wilde Zusammenarbeit von Better Nursing und der Spitex-Drehscheibe.
Alle Folgen
Gesundheitsversorgung muss man gross denken
-------------------------------------------------------------------------------------------------- Gast: Hannes Koch, CEO Spitex Kriens und Kantonsrat im Kanton Luzern Host: Jennifer Kummli, Gründerin und Inhaberin Better Nursing -------------------------------------------------------------------------------------------------- «Ein grosser Gewinn der Pflegeiniative ist, dass man über den Pflegeberuf spricht», sagt Hannes Koch, CEO der Spitex Kriens und Kantonsrat im Kanton Luzern. Er zieht insgesamt eine positive Bilanz beim aktuellen Stand der Umsetzung. Die Spitex Kriens sei breit aufgestellt: Die Mitarbeitenden pflegen nicht nur ältere Menschen, zudem decke das Angebot Spezialdienste ab. «’Bei einer Spitex-Organisation kann man sehr selbstständig arbeiten’. Das höre ich immer wieder von Personen, die bei uns ein Job-Shadowing machen», so Hannes Koch. Was hat die Pflegeinitiative konkret hervorgebracht? Ein eigenes Gesetz haben, das ist das eine. Die Folgen dann zu finanzieren, etwas ganz anderes. Hier dämpft Hannes Koch allzu hohe Erwartungen. Es brauche auch einen Wandel in der Branchenkultur, konkret in der Zusammenarbeit zwischen Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegefachpersonen. Ein Kulturwandel sei gesetzlich nicht steuerbar, sagt Hannes Koch. Er sieht die Pflegeexpertinnen und -experten APN als Modell der Zukunft. Hannes Koch ist der Überzeugung, dass man das Gesundheitswesen grösser denken muss. «Hier braucht es mindestens die Grösse eines Kantons», sagt Hannes Koch. Die Schweiz habe mehr als acht Millionen Einwohnerinnen und Einwohner. In anderen Ländern gebe es Städte, die grösser seien. Hannes Koch zeichnet ein positives Bild, wo die Spitex in zehn Jahren stehen wird. «Die Zukunft ist ambulant», ist er überzeugt.

Daten – der Schlüssel für die Spitex-Zukunft
________________________________________________________________ Gast: Esther Bättig, Spitex Schweiz, Grundlagen und Entwicklungen, Fokus Pflegequalität und Prozesse Host: Jennifer Kummli, Gründerin und Inhaberin Better Nursing ________________________________________________________________ Esther Bättig ist bei Spitex Schweiz im Bereich Grundlagen und Entwicklung, mit Fokus Pflegequalität und Prozesse, tätig. Alle Spitex-Organisationen, auch private, können kostenlos ihre Daten auf Homecare-Data einspeisen. So unterstützen sie eine solide Spitex-Datenbasis. Selbstverständlich ist eine gute Datenqualität Voraussetzung, damit Krankheitsbilder, Pflegekomplexität und Leistungen transparent dargestellt werden können. Die Daten können die Spitex-Organisationen selbst nutzen, beispielsweise um ihre Pflegequalität weiter zu verbessern. Die Daten werden aber auch für politische Diskussionen genutzt. Und werden auch bei den EFAS-Verhandlungen eine wichtige Rolle spielen. «Es ist wichtig, dass wir möglichst viele und möglichst gute Daten für diese Verhandlungen haben», sagt Esther Bättig. Sie ruft daher die Spitex-Organisationen auf, die eigenen Daten zur Verfügung zu stellen. Spitex Schweiz bietet hier den entsprechenden Support. Was wünscht sich Esther Bättig für die Zukunft? Aus ihrer Sicht müssten die gesetzlichen Grundlagen geschaffen werden, damit Registerverknüpfungen möglich sind. «Hier stehen wir erst ganz am Anfang», so Esther Bättig. Ziel sei es, dass beispielsweise das Bundesamt für Statistik die Möglichkeit habe, Daten auf der Basis von AHV-Nummer zu verknüpfen und damit den erhobenen Daten noch mehr Aussagekraft zu verleihen. «Das gibt es heute schon, beispielsweise beim Krebsregister», sagt Esther Bättig. Und wenn sie noch einen Wunsch offen hat? «Ziel wäre schon, dass möglichst alle Spitex-Organisationen Homecare-Data nutzen würden!»

Neue Vision: KI-gestütztes Dokumentationssystem Episode
_______________________________________________________ Gast: Nicole Oberhänsli, Geschäftsführerin Pflegeschule Oberhänsli Host: Jennifer Kummli, Gründerin und Inhaberin Better Nursing _______________________________________________________ Nicole Oberhänsli ist überzeugt, dass eine gute InterRAI-Schulung unabdingbar ist. Die Schulung sollte idealerweise nach einigen Monaten Spitex-Praxis besucht werden, jedoch nicht zu spät. «Sonst gibt es Fehlkodierungen», so Nicole Oberhänsli. Doch die Schulung allein reicht nicht. Eine gute Einführung brauche individuelle Begleitung durch erfahrene Mitarbeitende oder APNs. Lernende sollen früh Re-Assessments durchführen, um Routine zu gewinnen. Was sind die Hauptprobleme in der Praxis? Oft fehle die Zeit wegen der personellen Engpässe. Oder es werden Bürozeiten zugunsten von Touren gestrichen. Entscheidend für eine ausreichende Finanzierung und eine gute Pflegequalität seien saubere Abklärungen. Was empfiehlt Nicole Oberhänsli? Ausreichende Bürozeit sei als gleichwertiger Einsatz zu verankern. Es brauche vermehrt Mentoring-Strukturen für neue Fallführende. Zudem sollten Organisationen Erstabklärungen auf zwei Besuche aufteilen und Teammitglieder sollten gezielt Beobachtungsaufträge übernehmen. Was ist ihre Zukunftsvision: KI-gestützte Dokumentationssysteme, die Berichte generieren, Ziele prüfen und Verlaufsdaten zusammenfassen, damit Pflegefachpersonen mehr Zeit für direkte Klientenarbeit haben.

So gelingt Kommunikation für eine Spitex-Organisation
Gast: Andrea Miolo, Inhaberin The PR-Factory, Mitglied Vorstand Spitex Schweiz, Mitglied Fachbeirat Kommunikation Spitex Verband Kanton Zürich Host: Martin Radtke, Co-Herausgeber Spitex-Drehscheibe ----------------------------------------------------------------------------------------------------- Kommunikation – alle reden davon. Doch was heisst das konkret für eine Spitex-Organisation? Andrea Miolo macht deutlich: Kommunikation ist kein Luxus, sondern ein zentrales Führungsinstrument. Wer nicht sichtbar ist, wird übersehen – auch mit bestem Pflegeangebot. Andrea Miolo ist nicht begeistert vom Image der «lieben Pflegefachperson». «Ich habe lieber kompetente, aufgestellte und starke Pflegefachpersonen», so die Kommunikationsexpertin. Und ergänzet: «Begeisterte Mitarbeitende sind unsere besten Botschafter.» Andrea Miolo plädiert für klare Kommunikationsziele, realistische Prioritäten und Professionalität – auch bei limitierten Ressourcen. Und sie zeigt, wie auch kleinere Organisationen mit gezielten Massnahmen Wirkung erzielen können. Wie wichtig ist es, dass sich Profis bei einer Spitex-Organisation mit Kommunikation beschäftigen? «Kommunikation», so Andrea Miolo, «ist auch ein Beruf. Es ist wie bei der Pflege: Da hat man den Anspruch, dass man die Beste ist. Dann sollte man auch bei der Kommunikation den Anspruch haben, zu den Besten zu gehören.»

Fundraising für Spitex-Organisationen
Gast: Liliane Eggli, Geschäftsleiterin asm Fundraising Host: Martin Radtke, Co-Produzent Spitex-Welten, Co-Herausgeber Spitex-Drehscheibe, Mitorganisator Zukunft: Spitex In dieser Episode von «Spitex Welten» werden die Herausforderungen und Strategien im Fundraising für Spitex-Organisationen diskutiert. Liliane Eggli, Geschäftsleiterin bei asm Fundraising, beleuchtet die Motivation hinter Spenden, die Bedeutung der Kommunikation mit Spenderinnen und Spendern und die Unterschiede zwischen digitalen und traditionellen Fundraising-Methoden. «Man muss um Spenden bitten», so Liliane Eggli. Und: «Spenden macht glücklich.» Zudem spricht sie häufige Fehler im Fundraising an und erklärt, wie man diese vermeiden kann. In diesem Gespräch geht es um die Professionalisierung des Fundraisings in Spitex-Organisationen. Liliane Eggli gibt wertvolle Einblicke in die ersten Schritte, die Organisationen unternehmen sollten, um erfolgreich Spenden zu sammeln. Sie betont die Bedeutung von Gross- und Kleinspenden, die Notwendigkeit, das Thema Pietät im Fundraising sensibel zu behandeln, und gibt praktische Tipps zu Do's und Don'ts. Zudem gibt sie einen Einblick die zukünftigen Trends im Fundraising und ermutigt die Spitex-Community, die Freude am Fundraising zu entdecken.

Wie Musik den Zustand von Spitex-Kundinnen und -kunden beeinflusst
Gast: Mirjam Toews, Gründerin der Musik-Spitex Host: Jennifer Kummli, Gründerin und Inhaberin Betternursing ----------------------------------------------------------------------------------- Mirjam Toews hat die Musik-Spitex während der Corona-Zeit gegründet. Als Musikerin wusste sie, dass viele ihrer Berufskolleginnen und -kollegen nicht spielen konnten. Gleichzeitig konnten vulnerable Menschen keine Kultur geniessen, insbesondere keine Konzerte besuchen. Die Gründerin der Musik-Spitex erzählt eindrücklich mehrere persönliche Erlebnisse, wie Musik auf ältere oder kranke oder auch totkranke Menschen wirkt. «Musik geht direkt ins Gehirn und weckt Emotionen», sagt Mirjam Toews. Wen man Musik hört, die einem gefällt, werden Glückshormone ausgeschüttet. Dadurch fühle man sich gut. Die Musikerinnen und Musiker der Musik-Spitex spielen im Wohnzimmer der Spitex-Kundinnen und -kunden. Dabei lässt Mirjam Toews immer wieder zu, dass die Hörerinnen und Hörer auch Kontakt zum Musikinstrument herstellen können. Vor wenigen Wochen spielte sie für eine professionelle Musikerin, die nun in einem Altersheim lebt. «Die Frau hat mir gestanden, dass sie noch nie in ihrem Leben die Schwingungen eines Streichinstruments gefühlt hat», so Mirjam Toews. Am Ende der Episode gibt die Musikerin Mirjam Toews noch einen wertvollen Tipp für alle Pflegefachkräfte: Nach einem anstrengenden Tag gute Musik hören statt ein Feierabendbier trinken gehen!

Anstellung von pflegenden Angehörigen muss geregelt werden
Gast: Thomas Heiniger, Präsident Spitex Schweiz Host: Jennifer Kummli, Gründerin und Inhaberin Betternursing Thomas Heiniger sieht folgende fünf Herausforderungen auf die Spitex zukommen: • Demografischer Wandel. Die Hälfte der Menschen, die heute geboren werden, werden bestimmt 100 Jahre alt. • Ambulantisierung. Spitalaufenthalte werden kürzer und seltener. Immer mehr Leistungen kommen ins eigene Wohnzimmer. • Fachkräftebedarf. Wenn man so wächst, wie die Spitex wächst, braucht es immer mehr Personal. • Digitalisierung. Wir müssen in der Spitex die digitalen Möglichkeiten in die Pflegeprozesse integrieren. • Finanzierung. Die nachhaltige Finanzierung der Spitex-Leistungen muss sichergestellt werden. Thomas Heiniger ist überzeugt, dass es mehr Gesundheitsprävention braucht. Nur wenn die Prävention gestärkt werde, gebe es weniger Menschen, die Betreuungs- und Pflegeleistungen benötigten. So könnten die Kosten reduziert werden. Für die Spitex bedeutet dies, dass Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention in die eigenen Leistungen eingebaut werden müssen. Ergänzend dazu kommt das Denken der Versorgung als Gesundheitsnetz. Bei diesem Denken ist die Spitex schon heute führend. Der Spitex-Präsident spricht sich zudem für eine einheitliche Regelung von pflegenden Angehörigen aus. «Die Qualifikation, die Finanzierung und die Anstellungsbedingungen müssen verbindlich geregelt werden», so Thomas Heiniger.

Den Pflegebericht sprechen statt schreiben
Gast: Lorenz Wiegand, Mit-Gründer, Adamcares AG Host: Jennifer Kummli, Gründerin und Inhaberin Betternursing Der Aufwand für die Pflegedokumentation soll gegen null gehen. Das ist die Vision von Adamcares. In einem ersten Schritt geht es darum, die Pflegedokumentation sprechend zu erfassen. Adamcares nutzt verschiedene KI-Modelle, damit gesprochene Sprache zunächst in Text, dann in medizinischen Text umgewandelt wird. Und schliesslich an die richtige Stelle in der Spitex-Software gespeichert wird. «Pflegefachpersonen empfangen uns oft mit offenen Armen, wenn wir unsere KI-gestützte Lösung präsentieren», so Lorenz Wiegand. Der Prozess sei simpel. Nach dem Kundenbesuch drücke man auf «Aufnahme» und sage, welche Arbeiten man eben erledigt habe. Das System nimmt die für den Pflegebericht relevanten Informationen auf und speichere sie ab. «Zu Beginn klappt noch nicht alles reibungslos», so Lorenz Wiegand. Denn: «Alle Spitex-Organisationen sind anders.» Doch das System lerne schnell. Dank der eingesetzten KI sei auch möglich, die Informationen neu zu strukturieren und auch in Netzwerke zu bringen. Von diesem Wissen könnten andere Pflegefachleute profitieren. «Das hilft, dass der Pflegeberuf ein anderes Standing bekommt», ist Lorenz Wiegand überzeugt.

Medikationsmanagement in der Spitex: Herausforderungen, Chancen und die Zukunft
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Gast: Carla Meyer-Massetti, Prof. Dr. phil. II, Fachapothekerin für Spitalpharmazie FPH / Assistenzprofessorin für Klinische Pharmazie Inselspital Bern Host: Jennifer Kummli, Gründerin und Inhaberin Betternursing ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ «Medikationsmanagement ist nicht einfach nur Medikamente organisieren» sagt Carla Meyer-Massetti und bringt es auf den Punkt: Ohne gute Kommunikation zwischen allen Beteiligten geht es nicht. In der Folge schauen sie und Jennifer Kummli sich an, wo es im Medikationsprozess hakt – vor allem bei der Verschreibung und Verabreichung – und überlegen, wie man diese Stolpersteine aus dem Weg räumen kann. Technologie ist auch ein grosses Thema. Sie könnte vieles einfacher machen, bringt aber eben auch neue Herausforderungen mit sich. Und dann gibt es noch die regulatorischen Hürden, die einiges komplizierter machen, als es sein müsste. «Die Medikamentenversorgung muss einfach besser organisiert werden», stellt Carla Meyer-Massetti klar. «Nur wenn alle Profis zusammenarbeiten, können wir die Versorgung wirklich verbessern», spricht Carla Meyer-Massetti ein weiterer wichtiger Punkt an. In der Diskussion geht es auch darum, warum Doppelkontrollen zwar aufwendig, aber – vielerorts – unverzichtbar, weil gesetzlich vorgeschrieben sind. Carla Meyer-Massetti und Jennifer Kummli machen deutlich, warum die Spitex eine Schlüsselrolle im Medikationsmanagement spielt und welche Ideen und Lösungen die Zukunft der Patientenversorgung prägen könnten.

Digitale Teilhabe: Herausforderungen im Alter
Gast: Dr. Alexander Seifert, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Institut Integration und Partizipation, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW Host: Martin Radtke, Co-Produzent Spitex-Welten, Co-Herausgeber Spitex-Drehscheibe, Mitorganisator Zukunft: Spitex

Der Umgang mit Rückweisungen
Gast: Sigrid Rhyner, Krankenversicherungsbeauftragte bei Spitex Zürich Host: Jennifer Kummli, Gründerin und Inhaberin Betternursing ------------------------------------------------------------------------------------------------ Sigrid Rhyner steht täglich in Kontakt mit den Krankenversicherern und managt für Spitex Zürich die Rückweisungen: «Die beste Rückweisung ist die, die nicht stattfindet.» Krankenversicherer beanstanden Leistungen, die mehr als einmal quantifiziert sind, am häufigsten. Darum ist es wichtig, Leistungen gut zu begründen und dabei Wirtschaftlichkeit, Zweckmässigkeit und Wirksamkeit zu betonen. Bei einer Rückweisung klärt Sigrid Rhyner zunächst den Sachverhalt. Dazu schaut sie sich die ärztliche Verordnung genau an, die Pflegeplanung, den Pflegebericht, die Rückweisung und weitere Dokumente. Häufig kann sie jetzt schon erkennen, warum es zur Rückweisung gekommen ist. «Beispielsweise ist eine Kundin gestürzt und braucht nun mehr Hilfe bei der Körperpflege», so Sigrid Rhyner. Dann nimmt sie mit den Krankenversicherern Kontakt auf und erklärt die Situation. «Oft reicht das schon und die Rückweisung wird aufgehoben.» Für Sigrid Rhyner sind die Krankenversicherer Geschäftspartner. «Ich kommuniziere meistens mit den Fachexpertinnen und -experten für Spitex-Leistungen. Wir kennen und schätzen uns. Viele Fragen können wir sofort gut klären. Und natürlich gibt es auch Sachverhalte, da vertreten wir unterschiedliche Interessen.»

Am Aushandlungstisch von ethischen Fragen sitzen
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Gast: Prof. Dr. Settimio Monteverde, Co-Leiter Klinische Ethik / Academic Associate UniversitätsSpital Zürich / Universität Zürich; Institut für Biomedizinische Ethik Host: Jennifer Kummli, Gründerin und Inhaberin BetterNursing ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Spitex-Mitarbeitende haben einen guten Einblick ins Umfeld der Kundin und des Kunden und sehen das soziale Bezugssystem. Oft sind die Spitex-Mitarbeitenden die einzigen Menschen, die von aussen in ein System schauen. Im Spital dagegen gibt es klarere Rollen: Beispielsweise als Fachperson oder als Patientin oder Patient. Alle Spitex-Mitarbeitenden sind täglich mit dieser Situation konfrontiert. Eine grosse Herausforderung ist die Klärung, was noch zum Aufgabenbereich gehört und was nicht. Einmal zum Briefkasten gehen und Post holen, ist kaum je ein Problem. Doch was ist, wenn sich diese Forderung laufend wiederholt? Oder ausweitet? Am Lebensende verschärfen sich ethische Fragen. Diese aufzufangen, kann nie nur bei einer Spitex-Organisation liegen. Aber oft ist es eine Spitex-Organisation, die das mit auffangen kann. Dann gilt es mit dem Umfeld auszuhandeln: Wo sind die Grenzen der Person? Wo sind die Grenzen des Systems? Schliesslich: Wo sind die Grenzen der Spitex-Organisation? Und die zu den schwierigsten Fragen gehört stets: Was geschieht, wenn sich die Spitex zurückzieht? Ethik muss in der Organisation verankert sein. Sonst ist die einzelne Spitex-Mitarbeitende machtlos. Die Spitex muss am Aushandlungstisch von ethischen Fragen sitzen. Dies wegen ihrer sozialen Kompetenz. Im stationären Alltag haben sich ethische Strukturen etabliert. Im ambulanten Setting herrscht grosse Leere. Es ist Aufgabe jeder Spitex-Organisation, eine Antwort auf die Frage zu haben: Wie kann ich ethisches Wissen zugänglich machen?

Gewalt im Alter
Gast: Sonja Santi, Fachführung Dienstleistungen, Spitex Knonaueramt Host: Jennifer Kummli, Gründerin und Inhaberin Betternursing ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Schätzungen gehen davon aus, dass es in der Schweiz 300'000 bis 500'000 Personen gibt, die von Gewalt im Alter betroffen sind. Das Gebiet ist noch weitgehend unerforscht. Sonja Santi schliesst mit ihrer Masterthesis eine Lücke. «Ich bin überzeugt, dass Spitex-Mitarbeitende einen einmalig guten Zugang zu vulnerablen Personen haben», sagt Sonja Santi. In ihrer Thesis untersucht sie unter anderem, wie Spitex-Mitarbeitende den entwickelten Fragebogen nutzen und wie sie auf Schulungen reagieren. Für viele Spitex-Mitarbeitende ist Gewalt im Alter eine Herausforderung. Ohne Beziehung geht es nicht, auch nicht ohne Beziehung zu den Angehörigen. Der Spitex-Alltag bringt immer wieder ein grosses Spannungsfeld: Pflege und Betreuung ist nur mit einer intakten Beziehung möglich. Was ist jetzt zu tun, wenn Gewalt im Alter entdeckt wird und das Aufdecken und Ansprechen genau diese Beziehung gefährdet? Das könnte dazu führen, dass die Kundin oder der Kunde die Spitex-Organisation wechselt. Hier haben Spitex-Organisationen als Arbeitgeber eine wichtige Funktion. Es empfiehlt sich, Hilfe zu holen von einer unabhängigen Stelle. Wichtig bei der Beurteilung einer Situation ist, die Handlungen zu bewerten und nicht die Personen, welche die Handlung ausübt. Denn das Ziel aller ist in der Regel, dass die gewaltvollen Handlungen aufhören.

Patientensicherheit für Kundinnen und Kunden steigern
Gast: Dr. Andrea Balmer, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Stiftung Patientensicherheit Host: Jennifer Kummli, Gründerin und Inhaberin Betternursing __________________________________________________________________________________________ Die Stiftung Patientensicherheit arbeitet an einem neuen Konzept, damit die Sicherheit für Spitex-Kundinnen und -Kunden besser wird. Es soll ein Room of Horrors entstehen. Das Ziel mit dem Room of Horrors ist ein Sensibilitätstraining, damit besser Gefahren erkannt werden. Ferner sollen die Beobachtungsfähigkeit trainiert und die Zusammenarbeit zwischen den Fachpersonen geschult werden. «Die Teilnehmenden finden gemeinsam Lösungen, idealerweise fliesst dabei unterschiedliche Sichtweise der unterschiedlichen Berufe mit ein», sagt Andrea Balmer. Bereits heute gibt solche Trainings für verschiedene Bereiche. Die Vorarbeiten laufen auf Hochtouren, damit im Jahr 2025 entsprechende Unterlagen für einen Room of Horrors für die Spitex entsteht. Was sind die besonderen Herausforderungen, ein solches Konzept für die Spitex zu entwickeln? «Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Spitex-Organisationen haben gezeigt, dass es sinnvoll ist, für die Spitex mehrere Szenarien und damit Trainingsmöglichkeiten zu entwickeln», so Andrea Balmer. Und für die Spitex brauche es wohl mehrere Räume, die Gefahren für Kundinnen und Kunden enthalten. In die Arbeiten fliessen ebenfalls CIRS-Meldungen ein. «Die Analyse von CIRS-Meldungen zeigt, dass es eine Häufung von Problemen beim Zusammenspiel Hausarztpraxen und Spitex-Mitarbeitenden gibt, insbesondere bei der Medikation.» Hoffentlich wird das Training im Horror-Raum beitragen, dieses Problem mindestens zu minimieren.

Erfolgreiche Zusammenarbeit der obersten NPO-Führungsgremien
Gast: Prof. Dr. Markus Gmür, Professor für NPO-Management, Direktor des Instituts für Verbands-, Stiftungs- und Genossenschaftsforschung (VMI), Universität Freiburg Host: Martin Radtke, Co-Herausgeber Spitex-Drehscheibe -- Sieben Personen sollen dem obersten Führungsgremium einer NPO-Organisation angehören, meint Markus Gmür. Mindestens ist diese «Märchenzahl» ideal, mit ihr lässt sich gut arbeiten und sie ermöglicht auch, dass unterschiedliche Positionen und Interessen eingebracht werden können. Die Zusammensetzung solcher Gremien ist hoch politisch, freilich im positiven Sinn. Im Alltag stellt sich die Frage, was es braucht, damit die obersten Führungsgremien – also Geschäftsleitung auf der einen, Vorstand, Verwaltungs- oder Stiftungsrat auf der anderen Seite – gut zusammenarbeiten. «Die Forschung liefert hier Informationen, die sich gut und praktisch umsetzen lassen», sagt Markus Gmür. Wie sorgt man für ausreichend frisches Blut in den Gremien? «Eine Amtszeitbeschränkung hat heilende Wirkung», so der Professor. Und schliesslich: Wie stark unterscheidet sich das unternehmerische Gedankengut von NPO-Spitex-Organisationen und profitorientierten Spitex-Organisationen? «Unsere Studie zeigt: Der Unterschied ist – überraschend – minimal. Die Unterschiede zwischen einzelnen NPO-Spitex Organisationen sind oft grösser.» Für die Zukunft sieht Markus Gmür drei grosse Handlungsfelder, die beim Management von NPO-Organisationen an Bedeutung gewinnen: Unternehmertum, Digitalisierung und Nachhaltigkeit.

Mit Fehlern konstruktiv umgehen
Gast: Pia Küttel, Fachbereichsleiterin Qualität und Bildung, Mitglied der Geschäftsleitung Spitex Kriens, Fachbereichsleitung Prozess- und Qualitätsmanagement beim Spitex Kantonalverband Luzern Host: Jennifer Kummli, Gründerin und Inhaberin Betternursing --------------------------------------------------------------------------------------- Pia Küttel hat massgeblich dazu beigetragen, dass CIRS in der Spitex-Welt vor zehn Jahren Fuss fassen konnte. CIRS steht für Critical Incident Reporting System. Ursprünglich war das System im Gesundheitswesen nur für Spitäler ausgerichtet. Doch Pia Küttel half an vorderster Front mit, CIRS Spitex-tauglich zu machen. CIRS ist ein Berichts- und Lernsystem, das den Mitarbeitenden ermöglicht, Fehler, Beinaheschäden, Risiken und kritische Ereignisse anonym zu melden. Das übergeordnete Ziel bleibt, das System Spitex insgesamt zu verbessern. Aus Fehlern soll gelernt werden. Kommunikation, Dokumentation und Medikamentenmanagement sind die Spitzenreiter der CIRS-Meldungen. Es ist am einfachsten, interne Fehlerquellen zu beseitigen. Doch die grösste Wirkung für eine positive Patientensicherheit gibt es, wenn Drittparteien – wie beispielsweise Spitäler – einbezogen werden. Doch es ist oft anspruchsvoll, solche Verbesserungen umzusetzen. A propos grosse Wirkung: Erst rund ein Drittel aller Spitex-Organisationen setzen aktuell ein CIRS ein. Da ist also noch viel Luft nach oben. --------------------------------------------------------------------------------------- «Diese Episode wurde unterstützt durch new-win Software Solutions. Seit über 20 Jahren sind wir Ihr vertrauenswürdiger Software-Partner für ein effizientes CIRS-Meldesystem»

Ambulante psychiatrische Pflege gewinnt an Bedeutung
Gast: Maurizio Rutishauser, Teamleiter Psychosoziale Pflege, Pflegefachmann HF, Psychiatrie und Sozialarbeiter FH, Spitex Mittleres Tösstal Host:Jennifer Kummli, Gründerin und Inhaberin Betternursing -- Die ambulante psychiatrische Pflege ist inzwischen fast gleichbedeutend wie die somatische Pflege, sagt Maurizio Rutishauser. Die ambulante psychiatrische Pflege ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Das zeigt sich beispielsweise bei der Spitex Mittleren Tösstal daran, dass Maurizio Rutishausers Team inzwischen 16 Personen umfasst.Frühzeitige Interventionen helfen den Kundinnen und Kunden, lange Wartezeiten können Situationen zusätzlich verschärfen. Das gelte es unbedingt zu verhindern. Für Maurizio Rutishauser ist Peer-Support ein wertvolles, ergänzendes Angebot. Dabei unterstützen Menschen, die selbst eine psychisch schwierige Situation gemeistert haben, die Kundinnen und Kunden. Diese Art der Betreuung kann sehr hilfreich sein. Doch insgesamt gilt: Das ideale Angebot einer Spitex-Organisation im Bereich der ambulanten psychiatrischen Pflege zusammenzustellen, ähnelt dem Lösen eines grossen Puzzles. : Die Teile wie Fachlichkeit, Kultur, Sprache, Religion, Alter etc. müssen ineinandergreifen und zu einem Ganzen werden.

Umgang mit aggressivem Verhalten von Menschen mit Demenz
Gast: Dr. Angela Schnelli, Leiterin Fachstelle Spitexentwicklung des Spitex Verbands Kanton Thurgau, Leitung Pflegeentwicklung Genossenschaft Alterszentrum Kreuzlingen, Präsidentin Alzheimer SG/AR/AI Host: Jennifer Kummli, Gründerin und Inhaberin Betternursing Menschen mit Demenz können sich in ihrem Alltag oft nicht gut orientieren. Sie wissen darum nicht genau, was die Spitex-Fachperson vorhat, wenn sie kommt. Das kann zu aggressivem Verhalten gegenüber den Spitex-Mitarbeitenden führen. Die Spitex-Mitarbeitenden wiederum müssen die Intervention der Pflegeplanung umsetzen und sind zudem häufig zeitlich unter Druck, weil bereits der nächste Kunde wartet. Solche Situationen können gerade im ambulanten Setting herausfordernd und auch belastend sein. Wie können Spitex-Mitarbeitende damit umgehen? Die Arbeit mit Menschen mit Demenz erfordert viel Kreativität. «Und es braucht die Fähigkeit, sich ganz auf die Situation einzulassen, welche eine Pflegefachperson vorfindet. Um dann den richtigen Moment zu erwischen, um die Vorgabe der Pflegeplanung zu erfüllen», sagt Angela Schnelli. Und was können Spitex-Organisationen tun? «Ganz viel», ist die Pflegeexpertin überzeugt. Wenn Mitarbeitende vom Management gut unterstützt werden, erleben sie belastende Situationen weniger belastend. Es brauche Austauschgefässe, in denen Situationen besprechbar gemacht werden können. «Und es braucht eine Kultur, die solche Gespräche zulässt.»

"Ich möchte eine warme Hand spüren"
Gast: Prof. Dr. Carlo Knöpfel, Dozent am Institut für Sozialplanung, Organisationaler Wandel und Stadtentwicklung an der Hochschule für Soziale Arbeit an der Fachhochschule Nordwestschweiz Host: Martin Radtke,Co-Herausgeber Spitex-Drehscheibe Bei der Betreuung geht es um menschliche Beziehungen. «Hier sehe ich für Spitex-Organisationen ein neues Handlungsfeld», sagt Carlo Knöpfel. Unter Betreuung verstehener Unterstützung, die hilft, den Alltag sinnvoll zu gestalten und am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Das sind zwei soziale Aussagen, keine medizinischen. Damit das Zusammenspiel zur medizinischen Versorgung gelingt, muss eine Spitex-Organisation sich strategisch auf Betreuungsleistungen ausrichten. Es gibt schon erst Organisationen, die so handeln. Carlo Knöpfel stellt fest, dass private Spitex-Organisationen hier schon viel weiter sind als öffentliche. «In zehn Jahren wird es selbstverständlich sein, dass Spitex-Organisationen Betreuungsleistungen erbringen», ist er überzeugt. Dafür brauche es Personal aus Sozialberufen. «Das ist eine grosse Chance: Ältere Menschen können gesamtheitlicher betreut und gepflegt werden.» Was wünscht er sich von der Spitex-Community? «Spitex-Organisationen müssen mutiger werden.»

Integrierte Versorgung ist ein Muss
-------------------------------------------------------------------------------------------------- Gast: Annamaria Müller, Präsidentin fmc, Schweizer Forums für Integrierte Versorgung und Verwaltungsratspräsidentin HFR Freiburger Spital Host: Jennifer Kummli, Gründerin und Inhaberin Betternursing --------------------------------------------------------------------------------------------------- Viele Menschen müssen nicht integriert versorgt werden. Doch wer verschiedene gesundheitliche Probleme gleichzeitig hat und die Therapien sich dort teilweise aufheben oder ergänzen, ist auf integrierte Versorgung angewiesen. Sonst geht es im Extremfall ans Lebendige. Traditionell werden Menschen mit Mehrfacherkrankungen von Spitex-Organisationen betreut. Darum sind das Verstehen und das Leben von integrierter Versorgung wichtig für viele Spitex-Kundinnen und -Kunden. Die Spitex, so Annamaria Müller, sei die einzige Organisation, die sieht, hört und riecht, wie es den Menschen gehe. In dieser Episode erfahren Sie, welche Rolle das Putzpersonal bei der integrierten Versorgung spielen kann. Warum eine gemeinsame (Unternehmens-)Kultur entscheidend ist fürs Gelingen und wie die Frage der Daten geklärt werden kann. Wir hören, was Annamaria Müller als Spitaldirektorin zu «Hospital at Home» zu sagen hat und lernen von ihr, wie integrierte Versorgung finanziert werden kann.

Pflegende Angehörige - das Rückgrat des Schweizer Gesundheitswesens
Gast: PD Dr. phil. Iren Bischofberger, rethinking care gmbh, Vorstandsmitglied Spitex Schweiz Host: Jennifer Kummli, Gründerin und Inhaberin Betternursing ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- PD Dr. phil. Iren Bischofberger ist Spezialistin fürs Anstellen von pflegenden Angehörigen. Gerade für Spitex-Organisation kann es interessant sein, Personen aus dem Umfeld einer Kundin oder eines Kunden anzustellen. Allerdings verändern sich mit einer Anstellung bestimmte Bedingungen: Plötzlich müssen Leistungen dokumentiert und die Grenze zwischen beruflicher und freizeitlicher Betreuung muss gezogen werden. Nicht ganz einfach. Wer pflegende Angehörige anstellt, ist und bleibt immer verantwortlich für die Pflegequalität. Eine Anstellung bringt Rechte und Pflichten mit sich. Und verändert auch den Geist einer Spitex-Organisation: Denn plötzlich sind da Menschen auf der Payroll, die nur in einem einzigen Haushalt eingesetzt werden können. Trotz aller dieser Hürden ist Iren Bischofberger überzeugt: Das System ist gekommen, um zu bleiben. Denn eines ist klar: (Bezahlte) pflegende Angehörige sind das Rückgrat des Schweizer Gesundheitswesens.

Spitex der Zukunft – Entwicklungen und Digitalisierung
--------------------------------------------------------------------------------- Gast: Prof. Dr. François Höpflinger, Host: Jennifer Kummli, Geschäftsführerin von Better Nursing. ---------------------------------------------------------------------------------- François Höpflinger ist emeritierter Professor für Soziologie an der Universität Zürich. Durch seine Forschungsschwerpunkte Alters- und Generationenforschung sowie Bevölkerungssoziologie kennt er die Entwicklungen der Spitex-Welt wie kaum ein zweiter in der Schweiz. Für Spitex-Welten wagt er einen Blick in die Kristallkugel und kommt zum Schluss: «Die Spitex wird immer wichtiger.» Die Spitex müsse mehr tun im Bereich Prävention, ist François Höpflinger überzeugt. Und die Spitex müsse ins Anwendungswissen der älteren Menschen investieren. «Hier fehlt eine ganze Industrie», so seine Analyse. François Höpflinger bedauert, dass es viele Preise, aber keinen Spitex-Innovationspreis gebe. «Das wäre nötig, um die Branche voranzubringen.» Eine weitere wirkungsvolle Idee von François Höpflinger hat viel mit Steinböcken und Bären zu tun. Sie würde vor allem Menschen mit Demenz helfen. Und auch auf die Frage, wie Bezugspflege mit immer weniger Personal überhaupt noch möglich ist, hat der Professor eine erstaunliche und sehr vielversprechende Antwort. ________________________________________ Feedbacks podcast@spitex-welten.ch ________________________________________ Spitex-Welten – eine wilde Zusammenarbeit von Better Nursing und der Spitex-Drehscheibe. Zwei Poweradressen, wenn es um die Spitex-Expertise und die Spitex-Landschaft geht. Betternursing.ch Spitex-Drehscheibe.ch

Wie Spitex-Organisationen geeignetes Personal finden
Gast: Matthias Mölleney, Leiter Center for Human Resources Management & Leadership, HWZ Host: Martin Radtke, Mit-Herausgeber Spitex-Drehscheibe Wir haben Glück: Matthias Mölleneys Enkel gönnt seinem Grossvater eine Pause beim Baumhausbauen. Diese nutzen wir fürs Gespräch zum Fachkräftemangel bei Spitex-Organisationen. Nur wer bekannt ist, hat eine Chance, ausreichend qualifiziertes Personal zu finden. Und hier sind Spitex-Organisationen bestens aufgestellt. «An Bekanntheit mangelt es nicht», weiss Personalexperte Matthias Mölleney. Anspruchsvoller ist der nächste Schritt: Die eigenen Mitarbeitenden laufend zu überzeugen, dass die eigene Organisation weiterhin die attraktivste Arbeitgeberin ist. Denn potenzielle Bewerbende fragen bei den Mitarbeitenden nach, ob sich ein Wechsel lohne. «Es ist ein Unterschied, ob dann die Antwortet lautet: genial, komm zu uns! Oder: Warte noch einen Monat, dann kannst du meine Stelle haben», meint Matthias Mölleney. Schliesslich gibt der Personalexperte Tipps, wie man sich erfolgreich von Mitbewerbern im Rekrutierungsmarkt abgrenzt. Warum es sich lohnt, mit Ehemaligen im Kontakt zu bleiben. Und wie man Zurückkehrende wieder in die die Spitex-Organisation integriert: «Paul is back!»

Pflegequalität – eine Investition, die sich auszahlt
Gast: Stefanie Aebi-Weber, Fachstellenleiterin und Co-stellvertretende Geschäftsführerin Spitex ReBeNo (Region Bern Nord) Host: Jennifer Kummli, Geschäftsführerin von Better Nursing. -- Stefanie hatte zwar keine Spitex-Erfahrung, dafür einen klaren Auftrag: die Pflegequalität der Spitex ReBeNo zu verbessern. Als Neuling kannte sie die Abläufe und Strukturen der Organisation nicht. Sie ging ohne Vorurteile an die Arbeit und begann mit scharfem Blick, die bestehenden Prozesse unter die Lupe zu nehmen. Dabei fiel ihr auf, dass es manchmal Unterschiede zwischen den schriftlichen Vorgaben und der tatsächlichen Umsetzung gab. Das Ziel der Spitex ReBeNo: Das Erlangen des Swiss Care Excellence Certificate, kurz SCEC. Ein Pflegequalitätszertifikat. Eine besonders knifflige Aufgabe war es, das Kundenprofil zu erstellen. Also die Kundinnen und Kunden der Organisation präzise zu definieren. Doch erst wer die eigenen Kundinnen und Kunden genau kennt, kann auf deren Bedürfnisse eingehen. Daraus können sich beispielsweise passende Weiterbildungsangebote für die Mitarbeitenden entwickeln. Am Ende dieser Episode wissen alle Zuhörenden, warum sich die Investition in die Pflegequalität sowie als Spitex-Organisation in einen Tik Tok Account lohnt. Feedback zu den Folgen an podcast@spitex-welten.ch Spitex-Welten - eine wilde Zusammenarbeit von Better Nursing und der Spitex-Drehscheibe. Zwei Poweradressen, wenn es um die Spitex-Expertise und die Spitex-Landschaft geht. betternursing.ch und spitex-drehscheibe.ch

Datenschutz – das Praliné der Rechtswissenschaften
Host: Jennifer Kummli, Geschäftsführerin von Better Nursing Gast: Lara Rée, Geschäftsleiterin Spitex Zürichsee und Juristin Datenschutz, oder wie Lara es liebevoll nennt, "das Praliné der Rechtswissenschaften," ist wichtig. Denn wir ahnen es: Wenn die ganze Welt erfährt, welche Teesorte im Haus von Promi XY gerade zur Genesung serviert wird, kann es mächtig Ärger geben. Moment mal: Betrifft der Datenschutz nur die Organisation selbst? Nein, auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind gefragt, wenn es darum geht, sensible Daten zu schützen. Schliesslich sitzen alle im selben Boot, und Datenschutz geht uns alle an, vom Pflegepersonal bis zur Geschäftsleiterin. Und dann gibt es diese Momente, in denen eine ehemalige Mitarbeiterin plötzlich verlangt, dass ihre Daten wie eine schlechte Social-Media-Story gelöscht werden sollen. Aber halt! Da war doch etwas mit der Aufbewahrungspflicht. Lara hat die Antwort darauf und verrät, wie man das Ganze rechtmässig löst, ohne ins Datenschutz-Dilemma zu geraten. Für all jene Spitex-Organisationen, die sich keinen eigenen Juristen leisten können, hat Lara noch einen Geheimtipp: Es gibt bezahlbare Hilfe. Am Ende dieser Episode wissen alle Zuhörerinnen und Zuhörer, wie und wo sie ihre Daten-Pralinen sicher aufbewahren. Feedback zu den Folgen auf podcast@spitex-welten.ch Spitex-Welten – eine wilde Zusammenarbeit von Better Nursing und der Spitex-Drehscheibe. Zwei Poweradressen, wenn es um die Spitex-Expertise und die Spitex-Landschaft geht. Betternursing.ch Spitex-Drehscheibe.ch

Intro zu Spitex-Welten
Spitex-Welten heisst der neue Spitex-Podcast, der demnächst auf allen gängigen Plattformen abrufbar sein wird. Der Podcast bespricht Hintergründe, vertieft Trends und zeigt Lösungsansätze für wichtige Fragen auf. Spitex-Welten richtet sich an alle, die sich für die Spitex interessieren. Spitex-Welten ist eine wilde Zusammenarbeit von Better Nursing und der Spitex-Drehscheibe. Feedback zu den Folgen auf podcast@spitex-welten.ch
